Dienstag, Dezember 27, 2005


Bild: Hugo Keller
Wien, 25.11.1993
Prater

"Wandelten die Menschen, als alles noch seinen Sinn zu haben schien, wie Pilger auf Erden - und heute sind sie nur noch Passagiere auf dem Weg von irgendwo nach nirgendwo? Einst unterwegs zu einer verheissungsvollen Zukunft jenseits aller Zeiten und Räume, durchqueren sie nunmehr unaufhörlich Zeitzonen und überwinden global Distanzen - drehen sich dabei aber nur um sich selbst und im Kreis. Verhält es sich so? Selbst wenn es so wäre: Auch die unentwegten Passagiere der Gegenwart können nicht endlos in den Warteschleifen des aufgeschobenen Sinns verweilen. Ihr Leben hat irgendwann ein Ende, wie es einen Anfang hatte."

UWE JUSTUS WENZEL: Passagen, Übergänge. In: NZZ, 24./25.12.2005, 57.

Freitag, Dezember 23, 2005

"wie oft wirst du geseh'n,
aus stillen fenstern,
von denen du nichts weisst.
durch wieviel menschen geist
magst du gespenstern,
nur so im geh'n."

CHRISTIAN MORGENSTERN