"Ich wanderte und wandre noch,
doch war mein Gehn nicht immer gleich.
Bald trug ich Heiterkeit mit mir.
Bald, wie es auch dem Himmel geht,
verlor sich plötzlich meine Lust
in einem langen Tag von Leid -"

ROBERT WALSER: Die Gedichte. Zürich und Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1986, 54.

" 'Also Sie sind Astronaut? Mit so jemandem habe ich noch nie bei Tisch gesessen. [...] Bitte sagen Sie mir, wie sieht die Erde wirklich aus - so von oben? Ich traue den Fotografien nicht.'
'Und mit Recht', sagte ich, während ich ihr die Salatschüssel reichte, innerlich amüsiert, dass sie sich so verwegen an mich heranmachte, 'keine Fotografie kann das wiedergeben, vor allem wenn die Umlaufbahn eng ist, denn dann ersetzt die Erde den Himmel. Sie wird zum Himmel. Sie verdeckt ihn nicht, sie ist er. Diesen Eindruck hat man.' "

STANISLAW LEM: Der Schnupfen. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1979, 125.

"Der Mensch ist undemokratisch konstruiert, Stimmen von links, von rechts - das ist nur ein vorgetäuschtes Parlament, denn es gibt die Katakomben, die ihn schütteln. Das Evangelium nach Freud."

STANISLAW LEM: Der Schnupfen. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1979, 26.

Bild: Hugo Keller
Franche-Comté, Frankreich, 15.04.1999
Source de la Loue

Bild: Hugo Keller
Bellagio, Lago di Como, Italien, 24.04.1993

"Niemand ist mehr empfänglich für die Veränderungen des Lichts, das scheint altmodisch zu sein..."

ANTONIO TABUCCHI: Tristano stirbt. München Wien: Hanser 2005, 136.

Bild: Hugo Keller
Edinburgh, Frühling 1980
42 Millar Crescent