Sonntag, Dezember 25, 2011

Üechtland (aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie)

Das Üechtland (auch Üchtland und Uechtland, früher auch Uchtland,Oechtland, Öchtland und Ouchtland sowie mit anlautendem N (von in Üe.) Nüechtland und Nüchtland; französisch Nuitonie und Nuithonie, italienisch Neuchtlandia, lateinisch Nuithonia) ist eine ehemalige Landschaft im Westen der Schweiz, in dem die Städte Bern und Freiburg liegen.
Die Bezeichnung wird in neuerer Zeit als Namenszusatz für die Schweizer Stadt Freiburg zur Unterscheidung vom deutschen Freiburg im Breisgau verwendet.
Namensgeschichte:
Die Entstehung des deutschen Namens «Üechtland» ist unklar. Vermutet wird, dass sich der Name von mittelhochdeutsch uhte, uohta für ‚Morgendämmerung‘ und daher ‚dorfnahe Nachtweide‘ ableite. Eine andere Erklärung geht davon aus, dass sich Üechtland von Ödland (für ‚Wies-, Grasland‘) herleiten lasse. Ein weiterer Erklärungsansatz leitet den Namen von den ehemaligen Besitzern, den Herren zu Oesch in Château-d’Œx ab und daher auch die alte Schreibweise Oechtland.
Der französische Name «Nuitonie» lässt auf eine Herkunft von französisch nuiton für ‚Wichtel‘ vermuten. Bis in die Neuzeit kursierten in der Westschweiz Sagen über den Elfenkönig Nuithon (auch als Wassergeist Niton, Nuton oder Neton abgeleitet vom antiken Wassergott Neptun), der seinen Schatz im Flussbett der Saane vergraben haben soll.
Bedeutung:
Das Gebiet zwischen den Flüssen Saane im Westen und Aare im Osten diente ab dem 9. Jahrhundert als Grenzraum zwischen der mehrheitlich burgundischen Bevölkerung westlich der Saane und der mehrheitlich alemannischen Bevölkerung östlich der Aare. Stärker besiedelt wurde es im 12. Jahrhundert durch den Städtebau der Herzöge von Zähringen, die das Üechtland mit Fribourg und Bern erschlossen.
Der Name ist ab dem Mittelalter als Landschaftsbezeichnung nachgewiesen, jedoch ist seither keine Verwaltungseinheit mit dieser Bezeichnung belegt. Im Mittelalter bezeichnete der Name den geografischen Raum vom Fuss der Freiburger Alpen über Freiburg, die Flüsse Saane und Sense bis zum Murtensee (historisch Üechtsee), gelegentlich auch bis an den Bielersee und bis nach Solothurn. Das Üechtland wurde auch als das «Flachland Freiburgs» bezeichnet.
Ehemalige Verwendung:
In alten Dokumenten findet sich für die Stadt Bern (latinisiert Verona) die Bezeichnung «Verona im Üechtland», um vom Verona in Italien zu unterscheiden, das in der Deutschen Sprache früher ebenso «Bern» genannt beziehungsweise zur Unterscheidung von Bern in der Schweiz als «Welsch-Bern» bezeichnet wurde. Gelegentlich fand daher auch die Bezeichnung «Bern im Üechtland» (o.ä.) Verwendung.

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