Montag, September 21, 2020

"Jahre später hatte er in der verkohlten Ruine einer Bibliothek gestanden, wo geschwärzte Bücher in Wasserpfützen lagen. Umgekippte Regale. Irgendein Zorn auf die zu Tausenden in Reihen angeordneten Lügen. Er hob eines der Bücher auf und durchblätterte die schweren, aufgequollenen Seiten. Er hätte nicht gedacht, dass der Wert des geringsten Gegenstandes eine künftige Welt voraussetzte. Das überraschte ihn. Dass der Raum, den diese Gegenstände einnahmen, selbst schon eine Erwartung war. Er liess das Buch fallen, warf einen letzten Blick in die Runde und ging hinaus in das kalte graue Licht.
CORMAC McCARTHY: Die Strasse. Reinbek bei Hamburg : Rowohlt Taschenbuch Verlag, Juni 2008. (rororo ; 24600), 166-167

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